Bürgerinformationen

    Wartung des Faulturms in der Gruppenkläranlage Rülzheim-Herxheim

    Taucher entfernen Verzopfungen

    Blind in die braune Brühe: Das war die Aufgabe für drei Taucher in der vergangenen Woche. Sie mussten Wartungsarbeiten im Faulturm der Gruppenkläranlage Rülzheim-Herxheim durchführen. 

    Dafür tauchten sie im halbstündigen Wechsel zum Boden der Anlage, um dort von Hand Verzopfungen zu entfernen. Diese Verzopfungen kommen – genau wie bei den Pumpen in den Hebewerken – durch Haare, aber auch unsachgemäße Entsorgung von Müll, wie etwa Feuchttüchern zustande. Zudem kamen ein Kran und ein Saugbagger zum Einsatz.

    Die Verzopfungen führten zu einem Störfall, durch den der Faulturm rund eineinhalb Monate außer Betrieb war. 

    Normalerweise halten die Umwälzpumpen am Boden des Turns die rund 1500 Kubikmeter Klärschlamm in Bewegung. Die Masse wird drei- bis fünfmal täglich umgewälzt. 

    Der Schlamm wird auf 35 bis 40 Grad erhitzt, um Faulgas zu erzeugen. Gleichzeitig wird der Schlamm so anerob stabilisiert, um Viren und Bakterien abzutöten. 

    Das Faulgas wird zur Energiegewinnung im Blockheizkraftwerk der Kläranlage benutzt, mit der Abwärme der Faulturm selbst beheizt. Durch die Verzopfungen liefen die Pumpen heiß, da sie kein Wasser mehr ansaugen konnten, das diese gleichzeitig kühlt. 

    Das Team der Gruppenkläranlage versuchte zunächst, das Problem selbst zu beheben, aber es stellte sich heraus, dasss dies ohne einen Tauchereinsatz nicht möglich war. Eine solche Wartung kommt im Schnitt alle zehn Jahre vor, die Kosten lagen bei insgesamt knapp 40.000 Euro.

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