Eine „Vorbelastung“ bezüglich ihres Aufgabengebietes Natur, öffentliche Grünflächen, Einwohner und Kultur gab es nicht. „Natürlich wandere ich gerne durch die Gemeinde, aber das war jetzt nichts, was mich für dieses Sachgebiet qualifiziert hat“, merkt sie lachend im Gespräch an. Die 46-Jährige ist gut gelaunt, denn die Früchte der Arbeit von Gemeinderat und Ortsspitze werden nach und nach sichtbar im Dorf.
Neben vielen abgeschlossenen Projekten der vergangenen Legislatur, darunter etwa der Bürgerhof, geht es nahtlos weiter: Der Jugendtreff am Sportplatz steht vor der Fertigstellung. „Ich freue mich, dass die Kinder und Jugendlichen für ihre Freizeitaktivitäten wieder eine schöne Anlaufstelle mitten im Ort haben“, sagt Weber. Doch nicht nur die Jugend, auch die Senioren hat die Beigeordnete im Blick, wird zur Unterstützung des Seniorenbeauftragten Josi Pitz in den Wintermonaten regelmäßige Spieleabende im Gemeindehaus mit Gesellschaftsspielen veranstalten.
Darüber hinaus nähert sich die Umgestaltung des Friedhofs dem Abschluss. Es fehlen noch Bänke, Mülleimer und weitere Kleinigkeiten, aber zum nächsten kirchlichen Feiertag, Allerheiligen am 1. November, soll alles fertig sein.
Beim Aufgabengebiet Natur geht die Arbeit erst jetzt, im Herbst, richtig los: Feld- und Wanderwege sowie Brücken müssen verkehrssicher gemacht werden, durch Rückschnitte und die Entfernung von Ästen, Laub und Gestrüpp. Dafür habe man inzwischen einen Plan erarbeitet, der sehr gut funktioniere und greife zudem auch auf die Hilfe eines externen Dienstleisters zurück: „Der Bauhof hat ja noch andere Aufgaben, das schafft das Team schlicht und ergreifend nicht im Alleingang. Die Kuhardter Gemarkung ist größer als man meint“, so Weber.
Besonders hilfreich bei ihrer Arbeit sei der riesige Zusammenhalt im Dorf: „Die Leute melden sich bei uns, wenn sie feststellen, dass irgendwo etwas zu tun ist oder erledigen es gleich selbst. Wir haben einen tolle Dorfgemeinschaft. Das ist nicht nur, aber sicherlich auch der vertrauensvollen Zusammenarbeit im Rat geschuldet, wo wir über die Parteigrenzen hinweg zum Wohle Kuhardts an einem Strang ziehen. Und das honorieren die Bürgerinnen und Bürger: Wenn man sie mitnimmt und einbindet, bekommt man auch etwas zurück.“
Das zeige sich nicht nur an Events wie der SWR-1-Dorfhymne, sondern auch bei der Umweltwoche unter dem Slogan „Schön. Schlau. Sauber. Unser Kuhardt.“ Die Kampagne hatte Weber gemeinsam mit Rieder und Schwab angestoßen. Die Resonanz ist gut: Während der Umweltwoche – die in anderen Kommunen an einem Tag als „Aktion Saubere Landschaft“ läuft – sammelt die Bevölkerung Müll ein und wendet sich dann an die Gemeinde, um ihn abzutransportieren. Daneben gibt es Baumschnittkurse, Informationen zur richtigen Mülltrennung und mehr. Umweltschutz sei ein wichtiges Thema und auch das funktioniere nur gemeinsam, betont Weber.
Zur Politik kam sie mit Gründung der Aktiven Bürger Kuhardt 2014. Nach der ersten Infoveranstaltung – noch ohne sie – kamen zahlreiche Kuhardterinnen und Kuhardter auf sie zu und motivierten sie, sich einzubringen, damit „das keine reine Männerveranstaltung wird“, erinnert sie sich lachend. Und natürlich durfte auch ein Gespräch mit dem Grandseigneur der Aktiven Bürger Rülzheim, Reiner Hör, nicht fehlen. Das habe zwar nicht den Ausschlag gegeben, aber „Reiner kann sehr überzeugend sein und die Menschen begeistern.“ Also trat Weber bei, wurde in den Gemeinderat gewählt und bildet seit 2019 mit Schwab und Rieder die Ortsspitze.
Die Konstellation ist ungewöhnlich, die CDU verfügte damals wie auch nach den Wahlen im Juni dieses Jahres über die absolute Mehrheit. Trotzdem holten die beiden CDUler sie und die Aktiven Bürger mit ins Boot: „Am Anfang gab es natürlich eine gewisse Skepsis und es waren vertrauensbildende Maßnahmen nötig, aber wir haben das super hinbekommen und es ist sehr harmonisch. Das soll nicht heißen, dass es nicht auch mal kracht, das gehört natürlich dazu. Aber wir gehen offen und ehrlich miteinander um und wollen alle gemeinsam etwas für Kuhardt erreichen. Wir haben einen fantastischen Gemeinderat, einen unglaublichen Zusammenhalt und darauf können wir stolz sein.“