„Keiner hatte mich auf dem Zettel“, sagt die 24-Jährige und zählt mehrere Gründe dafür auf, warum die große Überraschung gelingen konnte: Erstens sei sie noch relativ jung, zweitens seien „alle meine Mädels fasenachtsnärrisch, es hätte also jede von uns sein können“ und drittens habe sich der Großteil auf ihre Freundin Nathalie Götz festgelegt. Diese spielte tastsächlich eine wesentliche Rolle bei Laras Kür zum Gäsemälger: „Sie hat mich Mitte Oktober gefragt, ob ich vor dem Training der Dance Company etwas früher bei ihr vorbeikommen kann. Und da wir ständig miteinander reden und nichts besonderes anstand, war mir klar, was kommt.“
So war es dann auch. Zuvor war sie bereits von Andreas Eiswirth angesprochen worden, habe es aber zunächst nicht ganz ernstgenommen. Nachdem Nathalie sie ebenfalls fragte, war klar: kein Scherz. „Da es bei mir privat zu dem Zeitpunkt etwas turbulent war, habe ich mir etwas Bedenkzeit erbeten.“ Zwei Wochen später sagte Lara schließlich zu. Zum Kreis der Eingeweihten gehörten ihre Mutter Silke Bentz, selbst eine Legende der Kuhrder Fasenacht, ihre Schwester, ihr Stiefvater, zwei Freundinnen – und ihr Chef. „Ich arbeite ja auf einer Verwaltung und die Bundestagswahl findet am Sonntag nach unserem Bunten Abend statt. Also musste ich natürlich fragen, ob ich da fehlen darf.“
Da niemand sie auf dem Zettel hatte, war die Geheimhaltung bis kurz vor Schluss nicht sonderlich schwierig. Lara beteiligte sich selbst eifrig an den Spekulationen und warf Namen in den Ring. Nur zwei Leimersheimer hatten kurz vor der Gäsemälgernacht den richtigen Riecher: Christian Laveuve und Felix Werling „Sie haben zu mir gesagt: ‚Du werr’schs‘. Ich habe ganz locker gesagt ‚Jo klar ich werr’s‘ – und alle haben gelacht, inklusive mir.“ Ansonsten gelang die Geheimhaltung – „niemand hat gemerkt, dass ich um 21.45 Uhr die Halle verlassen habe und ne halbe Stunde weg war. Ich bin immer viel unterwegs, daher hat sich niemand was dabei gedacht.“
Dementsprechend überrascht war ihr Umfeld denn auch über die Enthüllung. „Meine Mädels sind völlig ausgeflippt, die haben sich riesig gefreut. Ich habe vorher meinen beiden eingeweihten Freundinnen mein Handy gegeben, auf dem ich schon die entsprechenden Postings vorbereitet hatte. Ich konnte erst am Sonntag nach der Seniorenfasenacht wirklich aufs Handy schauen und hatte etliche Nachrichten mit Glückwünschen drauf.“
Lara freut sich am meisten auf die Bunten Abende, an denen sie auf dem Stuhl des Gäsemälgers Platz nehmen und die Veranstaltung aus anderer Perspektive wahrnehmen kann. „Generell nehme ich alles mit und sauge es in mir auf. Meine Vorgängerinnen und Vorgänger haben alle gesagt, dass man jeden Moment genießen muss. Das habe ich vor.“ Neben den eigenen und den Auswärtssitzungen repräsentiert Lara die Kuhrder Narren auch auf Straßenumzügen – und bei diversen Vereinsveranstaltungen.
Trotz ihrer Aufgabe als oberste Närrin des Dorfes vernachlässigt sie jedoch nicht ihre Pflichten bei der Dance Company und als Sketchmitglied mit ihrem Cousin Jan Wagner und ihrer Mutter: Lara tanzt und blödelt selbstverständlich auch in diesem Jahr mit.