Graf ist Bäckermeister und arbeitet seit 2000 im elterlichen Betrieb, den er zum 15. Januar übernahm. „Während meiner Ausbildung hatte ich noch viele Kollegen aus bekannten Bäckereien hier im Umkreis. Die sind nach und nach verschwunden. Wir sind inzwischen ein bisschen wie das gallische Dorf aus den ‚Asterix‘-Comics, umzingelt von großen Ketten“, erzählt der 41-Jährige.
Zu den Alleinstellungsmerkmalen der Bäckerei gehört, dass man nichts zukaufe: Jedes einzelne Brötchen, jedes Stück des Rahmkuchens, für das der „Eckbäcker“ bekannt ist, wird selbst gebacken. Neben Graf arbeiten seine Frau und seine Mutter sowie drei weitere Kräfte in der Bäckerei, eine Aushilfe für die Samstage in der Backstube wird noch gesucht.
Die derzeitige Sperrung der L553 sei auch bei ihm zu spüren sagt Graf. Die Kundinnen und Kunden aus Leimersheim kommen kaum noch unter der Woche, dafür freitags und samstags. „Gleichzeitig ist es aber auch mal ganz angenehm, wenn nicht ständig ein Lkw vorbeirumpelt“, gibt Graf zu.
Der Schwerlastverkehr wirkt sich auch auf die Bausubstanz aus. Die Bäckerei liegt direkt an der Hauptverkehrsstraße und wurde vor 30 Jahren renoviert – die erneute Renovierung in diesem Jahr sei aber notwendig gewesen, so Graf weiter. Zudem habe er in neue Kühlanlagen investiert.
Ortsbürgermeister Christian Schwab und der Beigeordnete für Wirtschaftsförderung und Tourismus, Theo Dreyer, betonen, sie freuen sich über einen der „letzten echten Bäcker“ „Du bist ein Aushängeschild für Kuhardt und unsere Verbandsgemeinde. Wir wünschen Dir weiterhin so viel Erfolg und Leidenschaft für Deine Arbeit“, sagt Schwab. Dreyer sichert die Unterstützung der Verbandsgemeinde zu: „Kleine, inhabergeführte Betriebe wie dieser sind das Rückgrat unseres Wirtschaftslebens. Es ist unsere Aufgabe, ihnen zur Seite zu stehen.“
