Sein Geschäftsbereich umfasst drei Themenkomplexe, die unmittelbar zusammenhängen und für die sich Olschewski schon lange vor seiner Tätigkeit als Beigeordneter auf Verbands- und Ortsgemeindeebene eingebracht hat. Der Hochwasserschutz beispielsweise betrifft ihn als Feuerwehrmann unmittelbar, bei den Deichschauen mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD) ist er mit von der Partie. „Wir müssen für die Prävention theoretisch dreißig Meter weit in den Deichbereich schauen können. Das geht aber wegen des Waldes nicht. Den können wir aber ja nicht deshalb einfach abholzen.“ Es gebe inzwischen einige technische Möglichkeiten mehr als früher, darunter Drohnen, die die Überwachung einfacher machen.
Der Hochwasserschutz in der Hördter Rheinaue ist Olschewski ein großes Anliegen. Daher wird er in naher Zukunft im Team derjenige sein, der Interessierte durch die Ausstellung „Wasser. Aue. Wandel“ im Bürgerzentrum führen wird, wenn es die Zeit zulässt. Das Forsthaus selbst ist eine akzeptanzfördernde Maßnahme für den Bau des Hochwasser-Reserveraums – ein Schmuckstück für den Ort und Lehrstätte zugleich. Der Beigeordnete wünscht sich, dass mehr Schulklassen die nach modernsten pädagogischen Erkenntnissen konzipierte Ausstellung besuchen. „Nur, wenn wir die Gründe für Naturereignisse verstehen, können wir uns auf sie einstellen und sie bestmöglich bewältigen.“
In diesem Sinne seien mehr Grün und Natur nicht nur am Deich, sondern auch innerorts wichtig. Olschewski betont, dass die Flächenversiegelung der früheren Jahrzehnte bei immer heißeren Sommern dazu führe, dass sich der Ortskern aufheizt. „Es ist falsch, anzunehmen, dass das nur ein Problem größerer Städte ist. Auch wir im Dorf sind davon betroffen und müssen entsprechende Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen treffen.“ Entsprechend hat sich die Ortsspitze an den Fachbereich Bauen der Verbandsgemeindeverwaltung gewandt, um herauszufinden, wo solche Maßnahmen innerorts möglich sind. Auf jeden Fall sollen – sofern durch den Bauhof umsetzbar – die Kreisel Richtung Kuhardt und Bellheim begrünt werden. Auch ein „Grünes Klassenzimmer“ ist geplant – mit Hochbeeten, Blumenkübeln und Sitzgelegenheiten.
Zur Politik brachte ihn Manfred Fischer, jahrelang Vorsitzender der Freien Wähler-Aktive Bürger. Im März 2003 trat er ihnen bei. „Freie Entscheidungen sind für mich wichtig“, erklärt er. Fünf Jahre zuvor war Olschewski bereits in die Freiwillige Feuerwehr eingetreten, erlebte direkt ein großes Hochwasser und absolvierte 2007 in Koblenz einen einwöchigen Lehrgang, der ihn zu stellvertretenden Wehrführer qualifizierte.
Entsprechende Expertise auf dem Gebiet hatte er also. „Interesse hatte ich auch, aber eigentlich keine Zeit. Doch Manfred hat nicht lockergelassen, also habe ich mich in Ausschüssen auf Verbandsgemeindeebene zum Thema Hochwasserschutz engagiert. Mein Sohn hat mich ebenfalls motiviert, hier meine Erfahrung einzubringen. 2019 wurde ich dann in den Gemeinderat gewählt.“ Diese Erfahrungen führten ihn dann in den Gemeinderat und nun schließlich zum Job des Beigeordneten.
Seine politische Philosophie beschreibt Olschewski so: „Für mich geht es um den Ort, nicht um eine Farbenlehre. Wenn die Vorschläge gut sind, sollte man sie auch umsetzen. Ich habe es in meinem Leben oft erlebt, dass Entscheidungen gut waren, aber abgelehnt wurden. Das finde ich nicht gut, das ist nicht mein Politikverständnis.“ So sehen es auch Ortsbürgermeister Alexander Fischer und sein Beigeordnetenkollege Carlos Serrano del Rio, daher fiel bei der Suche nach einem weiteren Beigeordneten die Wahl auf ihn. „Alex kam nach der Wahl auf mich zu und fragte, ob – wenn der andere Plan nicht aufgeht – ich mir vorstellen könnte, Beigeordneter zu werden. Carlos hat mich ebenfalls angesprochen. Montags nach der Fraktionssitzung wusste ich Bescheid, nur meine Frau wusste es noch nicht.“ Der Mittwoch kam, der Bürgermeister und die Beigeordneten wurden gewählt. Erst dann habe er es seiner Frau erzählt.
In vorderster Reihe stehen sei seine Sache dabei nicht, das überlasse er gerne anderen: „Ich bin ein Schaffer, kein Redner. Ich brauche keine Lorbeeren, mir genügt es völlig, dass wir unseren Ort voran