Klingbach-Saatwiesen
Im Bereich der Saatwiesen (Freizeitweg)
wurde eine Verbesserung der Gewässerstruktur sowie ein Mehrwert für die
örtliche Naherholung angestrebt. Hierzu wurde dieser Projektteil von der
Verbandsgemeinde Rülzheim im Rahmen der Wiederherstellung der ökologischen
Längsdurchgängigkeit des Klingbachs verwirklicht.
Als Ergebnis stellt sich eine
Anlage dar, welche den Naherholungswert der Umgebung sowie die ökologische
Situation des Klingbachs erheblich steigert und gleichzeitig Erlebbarmachung
von Natur und Gewässer gewährleistet.
Die Renaturierung in diesem
Bereich wurde in der Zeit von Mai bis August 2019 durchgeführt. Im Einzelnen
wurde der
Gewässerlauf verschwenkt um Gewässerprozesse zu initiieren, welche
vorher aufgrund des begradigten Gewässerlaufes nicht möglich waren. Zudem wurde
durch die Baumaßnahme die Gewässersohle bereinigt und Steinschüttungen sowie
Böschungsverbau beseitigt. Durch die Verschwenkung wurde dem Gewässer Raum zur
eigendynamischen Entwicklung in einem bestimmten Umfang gegeben. Diese
eigendynamische Entwicklung besteht vor allem im Zu- und Abtrag von Sediment
und Kies sowie Wasserpflanzen, was ebenfalls als Renaturierung verstanden
werden kann.
Ebenso entstand hierdurch Raum
für zusätzliche Maßnahmen, wie zum Beispiel die Verankerung von Totholz in der
Gewässersohle oder das Einbringen einer kleinen Kiesinsel.
Zusätzlich zur ökologischen
Aufwertung des Gewässerabschnittes, wurden im Zuge der Baumaßnahmen auch
flankierende gestalterische Maßnahmen umgesetzt. So wurde zum Beispiel der
Metallverbau im Bereich der Altbachmündung durch eine ansprechendere Ufermauer
aus Wasserbausteinen ersetzt. Außerdem wurde um die Erlebbarkeit des Gewässers
zu ermöglichen ein Sandstrand angelegt, welcher den Zugang zum Gewässer und der
Kiesinsel ermöglicht. Die Ufer wurden stellenweise mit Weidensteckhölzern
bestückt.
Durch die Gewässerverlegung wurde
auch eine Verlegung des Weges und dessen Verschwenkung, angelehnt an den neuen
Gewässerverlauf, notwendig. Abschließend runden neue Sitzmöglichkeiten in Form
von Bänken und Baumstämmen sowie eine neue Beleuchtung die Maßnahme und
Erhöhung der Aufenthaltsqualität ab.
Als Restarbeiten erfolgen noch
die Pflanzarbeiten von einigen Bäumen sowie Uferstauden und ähnlichen
Uferpflanzen, im Bereich der unbefestigten Randabschnitte. Diese werden im
Herbst 2019 durchgeführt, danach ist die Baumaßnahme abgeschlossen.
Die Bauarbeiten wurden von der
Firma ZEHE GmbH ausgeführt. Planendes Büro war SNOW-Landschaftsarchitektur. Die
Baukosten belaufen sich auf ca. 320.000,00 Euro und werden vom Land
Rheinland-Pfalz im Rahmen der „Aktion Blau“ mit bis zu 90 % der Baukosten
bezuschusst.

